Bauernverband fordert Schadensausgleich für Dioxin-Skandal

Erfurt (dapd-lth). Nach dem Dioxin-Skandal hat der Thüringer Bauernverband Ausgleichszahlungen für betroffene Landwirte gefordert. Die Schäden, die durch Betriebsunterbrechungen entstanden seien, müssten zeitnah erstattet werden, teilte Verbandspräsident Klaus Kliem in Erfurt mit. “Wir Landwirte haben weder auf dem Acker noch im Stall etwas zu verbergen.” Im Gegenteil seien die Landwirte meistens “die Leitragenden krimineller Machenschaften Einzelner”, sagte Kliem. Zusätzlich müsse künftig ein Fonds für die Futtermittelwirtschaft geschaffen werden. Dieser solle einen “unbürokratischen Schadensausgleich” sichern.

In Thüringen waren zwischenzeitlich drei Betriebe von dem Dioxin-Skandal betroffen. Ein Ferkel-Aufzuchtbetrieb, ein Hühnermastbetireb sowie ein Schlachthof waren tagelang vorsorglich gesperrt worden. Die entnommenen Proben hatten den Grenzbereich allerdings deutlich unterschritten. Die Betriebe sind wieder freigegeben worden.

Dioxin-Skandal: EU will Preisverfall bei Schweinefleisch stoppen

Schweinefleisch: Private Lagerhaltung beschlossen

 
Die EU-Agrarminister haben gestern, am 24. Jänner 2011, die Private Lagerhaltung zur Stabilisierung des Schweinemarktes beschlossen.
Die EU-Agrarminister haben sich für die Private Lagerhaltung ausgesprochen.
Die EU-Agrarminister haben sich für die Private Lagerhaltung ausgesprochen.

Auf Initiative Österreichs, Belgiens und Irlands wurde die Private Lagerhaltung für Schweinefleisch von den Agrarministern der EU beschlossen. Österreichs Agrarpolitiker zeigten sich sehr erfreut über diese Entwicklung.

Fünf-Punkte-Sofortprogramm greift
 Das in der vergangenen Woche eingeleitete Fünf-Punkte-Sofortprogramm zur Stärkung des Schweinemarktes enthielt auch die nun beschlossene Private Lagerhaltung. Weiters sollte mit verstärkten Werbemaßnahmen der AMA für heimisches Schweinefleisch geworben werden. Drittens haben sich die heimischen Handelsketten – allen voran SPAR, Merkuhr und Hofer – für heimisches Schweinefleisch im Frischfleischbereich und bei Fleischerzeugnissen ausgesprochen. Viertens wird es verstärkte Kontrollen der Futtermittelhersteller geben und fünftens wird in Österreich bei Schweinefleisch im März eine klare Herkunftskennzeichnung für heimisches Schweinefleisch eingeführt. Bisher garantierte bereits das rot-weiß-rote AMA Gütesiegel heimische Herkunft und beste Qualität.

COPA fortert Exporterstattung
Auch der Generalsekretär der europäischen Interessesvertretung, der Copa-Cogeca, Pekka Personen zeigte sich sehr erfreut über die Unterstützung: “Marktpreise, die EU-weit durchschnittlich um 10% unter jenen von 2009 liegen, reichen nicht aus, um die Produktionskosten zu decken. Verluste von 25 Euro pro Schwein waren die Folge.” Vor dem Hintergrund einer nicht besseren Marktprognose für die nächsten Monate sei die Private Lagerhaltung notwendig, um die den Schweinemarkt zu stabilisieren, so Personen. Zudem seien Exporterstattungen notwendig, wenn die Ware wieder aus der Privaten Lagerhaltung genommen wird.

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Schweine nicht zu billig verkaufen

 
 
Nachdem Brüssel angekündigt hat, die private Lagerhaltung für Schweine zu öffnen, sind die Preise an der Warenterminbörse deutlich gestiegen. Landwirte sollten sich nicht mit zu billigen Preisen abspeisen lassen.
Billiges Fleisch: Schlachthöfe suchen nach Schlacht-Schweinen

Vor allem der Februar-Kontrakt lag mit 1,37 Euro je Kilo sieben Cent höher als noch am Montag. Agrarheute.com berichtet, dass deutschen Schlachtereien händeringend nach Schweinen suchen. Das derzeitige Angebot können die Nachfrage kaum decken, heißt es. Offenbar wissen die Schlachtunternehmen ganz genau, dass sie so billig nicht mehr an Schweinefleisch herankommen werden. Teilweise erhalten deutsche Landwirte gar die Preise schon für die kommende Woche.

Private Lagerhaltung – mehr Fluch als Segen?

Die ISN-Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands lehnt indes die private Lagerhaltung ab. Bei der privaten Lagerhaltung werde das Schweinefleisch lediglich für einige Monate eingelagert und dem Markt zu einem späteren Zeitpunkt wieder zugeführt. Das führe dann unweigerlich zu einer unnötigen Schwächung eines positiven Markttrends oder gar zu fallenden Preisen. Das sei die Erfahrung der Erzeuger in der Vergangenheit. Dieses Marktinstrument störe den weitgehend freien Schweinemarkt mehr, als dass es nütze.

Schweine auch ohne private Lagerhaltung interessant

Abgesehen von den erheblichen Kosten, die der EU entstehen und den Landwirten angelastet werden, bewirke die private Lagerhaltung lediglich eine zeitliche Verschiebung des Angebots- und Preisdrucks und behindere marktwirtschaftliche Problemlösung. Auch ohne die private Lagerhaltung dürfte das derzeitige Preisniveau für viele Schlachtunternehmen und Fleischhändler interessant sein, um jetzt billiges Schweinefleisch einzulagern und dann in einigen Monaten mit deutlichem Gewinn wieder zu vermarkten (Quelle: agrarmarkt.com)

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Russland hebt Einfuhrverbot für deutsches Geflügel- und Schweinefleisch auf

Nur drei Tage nach der Verhängung hat Russland das Einfuhrverbot für Geflügel- und Schweinefleisch aus Deutschland wieder aufgehoben.

Das teilte die russische Agraraufsichtsbehörde Rosselchosnadsor am Freitag nach Verhandlungen mit den zuständigen deutschen Behörden mit. Sämtliche Restriktionen für Schweine- und Geflügelfleisch werden ab 28. Januar aufgehoben, hieß es.

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Schweinepreise 17.02.2011

17.01.2011

Ferkel

Der Preisverfall bei Schlachtschweinen zieht aufgrund äußerst schwacher Nachfrage einen Preisrutsch bei den Ferkeln nach sich. Sowohl die Notierungen für die letzte als auch für die laufende Woche geben deutlich nach. Dies gilt für ganz Deutschland.

Schweine

Die Verunsicherung am Schweinemarkt aufgrund der Dioxinproblematik und die Einschränkung der Schlachtzahlen führten zu einer dramatischen Rücknahme des Preises um 23 Cent pro kg SG. Damit dürfte die Talsohle erreicht sein, sofern nicht weitere Sperrungen erfolgen.

Sauen

Verarbeitungsfleisch kaum gefragt. Auch die Sauenpreise mussten gravierend nach unten korrigiert werden.

Ist der Dioxin-Skandal vorbei?

Saerbeck/Kreis Steinfurt – Alle Höfe in NRW, also auch die im Kreis Steinfurt, sind wieder freigegeben. Ist damit auch der Dioxin-Skandal vorbei? Dr. Andreas Raatz vom Kreis-Veterinäramt rechnet nicht damit, dass neue Lieferlisten auftauchen, die weitere Hinweise auf belastetes Futter geben, aber: „Ich bin auch kein Prophet.“ 15 von 18 Probeschlachtungen im Kreis hätten bei Schweinen keine erhöhten Dioxin-Werte ergeben; drei Ergebnisse stünden noch aus, aber die betroffenen Höfe seien jetzt schon freigegeben worden, weil das Landesamt für Umwelt, Natur und Verbraucherschutz, LANUV, dies aufgrund der Gesamtlage so angeordnet habe, Und noch eine gute Nachricht sogt bei den Bauern für Erleichterung: Russland hat sein Import-Verbot für deutsches Schweinefleisch wieder aufgehoben. Carsten Spieker, Vize-WLV-Kreisvorstand: „Der Export ist für uns extrem wichtig.“

Derweil geht auch regional die Aufarbeitung des Skandals weiter. WLV-Kreisverbandschef Johann Prümers sprach gestern vor der Presse im Saerbecker Grünen Zentrum von „krimineller Energie einzelner Täter“, unter der jetzt ein ganzer Berufsstand zu leiden habe. Geldbußen reichten hier nicht aus, meinte Prümers und forderte Haftstraßen für die Täter.

Weiterhin leiden die Landwirte auch im Kreis Steinfurt unter dem Preisverfall für Fleisch und Eier in Folge des Dioxin-Skandals. Von 1,41 Euro pro Kilo Schweinefleisch vor der Krise sei der Preis bis auf 1,12 Euro gefallen, führte Albert Rohlmann, Vorsitzender des Veredlungsausschusses im Kreis Steinfurt, aus. Das mache pro Schwein 25 bis 30 Euro Verlust aus und könne auch schon mal bis auf 50 Euro Verlust ansteigen, wenn Tiere zu schwer geworden seien. Auch habe die Ferkelnachzucht ja nicht auf die schwindende Nachfrage abgestimmt werden können, was ebenfalls Kosten verursache.

Ähnlich sieht es bei Eiern aus. Carsten Breckweg, Geflügelbauer aus Recke, dessen Hof als erster im Kreis gesperrt wurde: „Der Eierpreis ist auf ein katastrophal niedriges Niveau gesunken.“ Prümers schätzt, dass jeder Veredlungsbetrieb im Kreis zwischen 10 000 und 20 000 Euro Schaden erlitten habe. Hier seien finanzielle Erleichterungen für die Landwirte angebracht. Die Landwirtschaftliche Rentenbank habe bereits Liquiditätsdarlehen für dioxingeschädigte Betriebe aufgelegt.

Wichtig, so Prümers, sei jetzt, das unverschuldet verlorene Vertrauen der Verbraucher zurück zu gewinnen. Der WLV setzte weiter auf Transparenz und Tage der Offenen Tür, denke aber auch an Videodokumentationen im Internet und ähnliches. Die Bauern wünschten sich zudem dringend eine Versachlichung der Debatte. So müsse man zur Kenntnis nehmen, dass die Dioxin-Grenzwerte „technische“ und keine toxikologischen Grenzwerte seien. Eine Gesundheitsgefährdung sei bei den äußert niedrig angesetzten Grenzwerten auszuschließen. Muttermilch etwa habe einen weitaus höheren Dioxin-Gehalt als ihn der Grenzwert für Schweinefleisch erlaube; auch sei beispielsweise der Dioxin-Wert für Fisch sieben Mal höher. Das ändere natürlich nichts daran, dass Dioxin keinesfalls etwas in Lebensmitteln zu suchen habe, könne jedoch „Hysterie“ vermeiden helfen.

Bisher, so der Veterinär Dr. Raatz, habe ein Mitarbeiter rund 30 Futterproben im Kreis pro Jahr genommen und untersuchen lassen. Künftig werde diese Zahl wohl etwas erhöht. Grundsätzlich sei für die Kontrolle von Futtermittelfirmen jedoch das LANUV zuständig, Kontrollen seien desto sinnvoller, je näher sie an diesem Flaschenhals erfolgten. Kontrollen „am Trog“, bei denen außer nach Dioxin auch nach vielen anderen schädlichen Substanzen wie Afflatoxinen oder Schimmel gesucht werde, könnten das Kontroll-System nur ergänzen.

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Prof. Toews: Der Schweinezyklus ist nicht berechenbar

Bei der Betrachtung des Schweinemarktes steht die Analyse von Vermarktungszyklen ganz weit oben auf der Hitliste der Marktteilnehmer. Nicht umsonst spricht man auch vom Schweinezyklus. Prof. Dr. Thore Toews von der Fachhochschule Bingen erläuterte auf der DLG-Wintertagung, dass als Preiszyklen interpretierte Zeitintervalle am Schweinemarkt in der Regel von kleinen Impulsen als Auslöser für einen Richtungswechsel ausgehen, die eine große Auswirkung zeigen.

Dass Preisschwankungen in einer gewissen Regelmäßigkeit auftreten, ist auch für Toews unbestritten. Das hat dazu geführt, überhaupt von Zyklen zu sprechen. Allerdings warnte Toews davor, sich auf eine Vorhersagbarkeit der sogenannten Schweinezyklen zu verlassen. Bislang sei es nicht gelungen, mit mathematischen Modellen die zeitliche Regelmäßigkeit nachzuweisen und die Wendepunkte vorherzuberechnen. Die Untersuchungen der Preisentwicklung am Schweinemarkt, die Toews über jahrelange Zeitreihen durchgeführt hat, zeigen allerdings, dass zeitlich gesehen die Preiszyklen länger anhalten als die Produktionszyklen. Daraus schlussfolgert er, dass die Preiszyklen nicht von der Produktion beeinflusst sind.

Erkennbar war in den Jahren seit 2005, dass regelmäßige Preisschwankungen auftraten. Nämlich Preissteigerungen im April und im Frühsommer sowie Preiskorrekturen im Winter beziehungsweise zum Jahreswechsel. Wie kann der Schweinemäster auf diese Entwicklung reagieren? Die einzige Möglichkeit für den Mäster ist das Aussetzen von Mastdurchgängen, so Toews.

Werden im Falle von Preiserhöhungen mehr Mastschweine aufgestallt, erfolgt der umgekehrte Fall. Mit einer zeitlich versetzten Reaktion steigen in der Regel analog zu den natürlichen Produktionszyklen die Ferkelpreise. Die umgekehrte Reaktion ist bei fallenden Preisen zu beobachten. Laut Toews stellen die Zeitangaben nur Anhaltswerte dar, und er warnt davor, Zyklen herauszulesen. Denn aktuelle Untersuchungen zeigen, dass es aufgrund des Produktionsverhaltens keine zyklische Marktmacht der Ferkelerzeuger über die Mäster gibt und umgekehrt.

Die Theorie des Schweinezyklus beruht darauf, dass es bei hohen Marktpreisen zu verstärkten Investitionen kommt, die sich wegen der Aufzuchtperiode erst verzögert auf das Angebot auswirken, dann aber zu einem Überangebot und Preisverfall führen. Infolgedessen kommt es zur Reduzierung der Produktion, die sich ebenfalls erst zeitverzögert auswirkt. Zeitlich versetzt kommt es zu einer Angebotslücke bei verstärkter Nachfrage, was schließlich zu steigenden Preisen führt. Durch die Zeitverzögerungen im Regelmechanismus zwischen Angebot, Nachfrage und Preis entsteht eine instabile Marktsituation, die das Angebot schwanken lässt. Soweit die Theorie und das klassische Modell des Schweinezyklus.

Export von Schweinen in Drittländer

Dioxin – Überblick zum Export in Drittländer In den letzten Tagen verunsicherten Meldungen, dass Russland seine Märkte für deutsches Schweinefleisch sperrt, die Märkte. Nun ist die Lage etwas klarer. Das BMELV hat über das Wochenende daran gearbeitet, die Unstimmigkeiten zwischen Deutschland und Russland schnellstmöglich zu klären. Einfuhren nach Russland sind weiter unter Auflagen möglich: Jeder Sendung Schweinfleisch müssen ab dem 24.01.2011 Veterinärbescheinigungen beiliegen. Dies gilt für die Ausfuhren von Schweinefleisch und frischen Schweinefleischzubereitungen aus der Europäischen Union in die Russische Föderation. Die negativen Ergebnisse der Dioxin-Untersuchung eines amtlich anerkannten Labors müssen beiliegen. Der Lebendexport von Schweinen ist derzeit untersagt. Die ISN setzt sich weiter mit Nachdruck dafür ein, dass sich die Erholung am Markt schnellstmöglich im aktuellen Preisgeschehen widerspiegelt! Sonstige Exportbeschränkungen Nach Angaben des Bundeslandwirtschaftsministeriums waren bis zum gestrigen Donnerstag von folgenden Staaten Einfuhrverbote für deutsches Schweinefleisch verhängt worden: China, Philippinen, Korea und Weißrussland Zahlreiche weitere Staaten fordern offiziell Zusatzuntersuchungen bzw. Garantien: Ukraine, Hongkong, Südkorea und Japan. Daneben gibt es eine Reihe von Staaten, die zwar keine offiziellen Restriktionen verhängt haben, wo es aber dennoch zu Problemen beim Export kommt, wenn z.B. die Importeure Zusatzuntersuchungen fordern.

EU will Preisverfall bei Schweinefleisch stoppen

Der deutsche Dioxin-Skandal lässt Bauern in ganz Europa zittern. Mit Russland verhängt nun einer der größten Importeure einen Einfuhrstopp. In einigen EU-Ländern sind die Schweinefleischpreise inzwischen sogar unter die Produktionskosten gesunken. Nun soll eine Krisensitzung den Preisverfall aufhalten.

BERLIN. Trecker verstopfen am Samstag die Zufahrt zum Regierungsviertel in Berlin. Aufgebrachte Bauern und 22 000 Demonstranten verlangen mit “Wir haben es satt”-Transparenten lautstark die Agrarwende – weg von der angeprangerten “Aldisierung” der Landwirtschaft mit immer mehr, immer billigeren und immer schlechteren Nahrungsmitteln.

Während die Demonstranten vom Messegelände der “Grünen Woche” zum Brandenburger Tor ziehen, beraten Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU) und 50 Kollegen aus aller Welt, wie Agrarspekulanten und der Hunger in der Welt bekämpft werden können – und wie sich Europas Bauern vor der Pleite schützen lassen. Denn seit Ausbruch des Dioxin-Skandals geraten Landwirte europaweit heftig unter Druck: “Der EU-Schweinemarkt steht vor einem Kollaps”, warnt Patrick Vanden Avenne vom europäischen Tierfutterverband Fefac. Vor allem in Deutschland herrsche Furcht vor einem “erheblichen Absatzstau”, sagt der Vorsitzende der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE), Jürgen Abraham: “Das ist eine harte Nummer.”

Deshalb wollen die EU-Agrarminister heute in Brüssel auf einer Krisensitzung “Sofortmaßnahmen” ergreifen, wie EU-Agrarkommissar Dacian Ciolos in Berlin betont. Der ruinöse Preisverfall solle gestoppt werden. In einigen EU-Ländern sind die Schweinefleischpreise inzwischen unter die Produktionskosten gesunken, haben osteuropäische Ressortchefs beobachtet. Da deutsche Landwirte nun massiv stark verbilligtes Schweinefleisch auf den Markt brächten, erlitten die heimischen Bauern massive Verluste, klagten Minister aus mehreren EU-Staaten gegenüber dem Handelsblatt.

Zugleich will nach China, Südkorea, der Ukraine und anderen Ländern nun auch Großabnehmer Russland die Grenzen dichtmachen. Ab heute gilt ein Importverbot von lebenden Schweinen nach Russland. Schweinefleischdarf nur noch ins Land, wenn amtlich bestätigt wird, dass es nicht dioxinbelastet ist.

Russland war im vergangenen Jahr mit der Einfuhr von 140 000 Tonnen einer der größten Abnehmer deutschen Schweinefleisches und droht inzwischen mit einem generellen Importstopp. Auf einer Liste, in die das Handelsblatt Einsicht nehmen konnte, haben zwei Dutzend deutsche Produzenten die Ausfuhr von Schweinefleisch nach Russland beantragt, vor allem Betriebe aus Vechta und Verden. Sergej Dankwert, Chef der russischen Agraraufsicht, hat aber “konkrete Befürchtungen, dass Deutschland Fleisch nicht vernünftig auf Dioxin testet” und es deshalb nicht importiert werden dürfe.

Die russische Agrarministerin Jelena Skrynnik sagt, dass “immer mehr Länder Verbote einführen. Das zeigt, dass die deutsche Seite nicht nur mit uns nicht gut zusammenarbeitet.” Mykola Prysjachnjuk, Landwirtschaftsminister der Ukraine, verteidigt die Importhürden mit mangelnden Kontrollen in Deutschland. “Wir werden jetzt selbst jede ankommende Partie Fleisch genau untersuchen”, sagte er dem Handelsblatt. Laut nordrhein-westfälischem Agrarministerium war belastetes Frittieröl die Quelle des Dioxins im Tierfutter. Der Futtermittelproduzent Harles & Jentzsch soll es ins Futter gemischt haben. So gelangte es in Eier, Hühner- und Schweinefleisch.

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