Schweine nicht zu billig verkaufen

 
 
Nachdem Brüssel angekündigt hat, die private Lagerhaltung für Schweine zu öffnen, sind die Preise an der Warenterminbörse deutlich gestiegen. Landwirte sollten sich nicht mit zu billigen Preisen abspeisen lassen.
Billiges Fleisch: Schlachthöfe suchen nach Schlacht-Schweinen

Vor allem der Februar-Kontrakt lag mit 1,37 Euro je Kilo sieben Cent höher als noch am Montag. Agrarheute.com berichtet, dass deutschen Schlachtereien händeringend nach Schweinen suchen. Das derzeitige Angebot können die Nachfrage kaum decken, heißt es. Offenbar wissen die Schlachtunternehmen ganz genau, dass sie so billig nicht mehr an Schweinefleisch herankommen werden. Teilweise erhalten deutsche Landwirte gar die Preise schon für die kommende Woche.

Private Lagerhaltung – mehr Fluch als Segen?

Die ISN-Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands lehnt indes die private Lagerhaltung ab. Bei der privaten Lagerhaltung werde das Schweinefleisch lediglich für einige Monate eingelagert und dem Markt zu einem späteren Zeitpunkt wieder zugeführt. Das führe dann unweigerlich zu einer unnötigen Schwächung eines positiven Markttrends oder gar zu fallenden Preisen. Das sei die Erfahrung der Erzeuger in der Vergangenheit. Dieses Marktinstrument störe den weitgehend freien Schweinemarkt mehr, als dass es nütze.

Schweine auch ohne private Lagerhaltung interessant

Abgesehen von den erheblichen Kosten, die der EU entstehen und den Landwirten angelastet werden, bewirke die private Lagerhaltung lediglich eine zeitliche Verschiebung des Angebots- und Preisdrucks und behindere marktwirtschaftliche Problemlösung. Auch ohne die private Lagerhaltung dürfte das derzeitige Preisniveau für viele Schlachtunternehmen und Fleischhändler interessant sein, um jetzt billiges Schweinefleisch einzulagern und dann in einigen Monaten mit deutlichem Gewinn wieder zu vermarkten (Quelle: agrarmarkt.com)

www.haller-ag.de