Ein Landwirt erzeugte 1900 Nahrungsmittel in einem Umfang, um etwa 4 Personen ernähren zu können. 1950 ernährte ein Landwirt 10 und 2012/13 sogar 144 Personen. Trotz dieser starken Produktivitätssteigerung blieb Deutschland stets ein Nettoimportland an Agrar- und Ernährungsgütern. 1900 lag der Selbstversorgungsgrad bei Nahrungsmitteln bei 87 Prozent. Am Anfang des 21. Jahrhunderts (2012/13) liegt der deutsche Selbstversorgungsgrad bei etwa 92 Prozent, bei starken jährlichen Schwankungen. Angesichts der Arbeitsteilung in einer globalisierten Wirtschaft und der vom Verbraucher gewünschten Vielfalt ist der Selbstversorgungsgrad allerdings kaum noch von gesellschaftspolitischer Relevanz.
Die Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe lag 1949 bei etwa 4,82 Mio. mit ca. 1,65 Mio. angestellten Erwerbstätigen in diesen landwirtschaftlichen Betrieben. Mit der Zeit sank zwar die Anzahl der Betriebe, jedoch nach die Größe je Betrieb zu. Heutzutage ermöglicht es der technischer Fortschritt Betriebe, die um ein vielfaches größter sind als noch im Jahre 1949, mit nur einer gering höheren Anzahl an Arbeitskräften, zu bewirtschaften. Mit 645.000 landwirtschaftlichen Betrieben und 285.000 Erwerbstätigen ernährt ein Landwirt heute im Durchschnitt 144 Menschen.
©Situationsbericht, Situationsbericht 2015-Gr12-1